header
Startseite Kleidung Accessoires • Werkstatt Mühlental Kontakt

In der Werkstatt
Menufactory – es ist kein Schreibfehler, sondern die harmonische Kombination von Menusch und Manufactory. Ein Spitzname aus Kindertagen ist für Bettina Kohl zum Markenzeichen geworden. Ihre Werkstatt in der Obersten Mühle bei Ellershausen ist eine komfortable Höhle, deren kreatives Chaos durch einen rollbaren Arbeitstisch und zwei Nähmaschinen Struktur erhält. Unterschiedlichste Ledersorten und Felle quellen aus einem Regal mit 24 Gefachen, in einer Schublade werden Garnrollen in vielen Farben sichtbar, auf einer Holztruhe liegen Mützen, Stulpen, Kissen.

Und ringsum Reißverschlüsse
Und ringsum Schustereisen, Spindelpresse, Reißverschlüsse, Druckknöpfe, Schnittmusterbögen und eine große Kleiderstange – auch das gehört zur Ausstattung eines Ateliers, in dem die Inhaberin ihre Kunden gern auch einmal auf ein Glas Crémant zum Verweilen lädt, während Kater Carlo um die Beine schnurrt.

Damals im „Tavern on the Green“
Manchmal erzählt die Leder-Handwerkerin dann, während sie zeichnet, schneidet, näht und stichelt, aus ihren wilden Zeiten in New York. Sie wohnte dort an der Ecke 31st Street / 5th Avenue im kleinsten Haus von Manhattan. Als Tänzerin war sie hingegangen, „aber jeder Tänzer in New York wird Kellner“, sagt sie, „weil es sonst nicht zum Leben reicht“. Menusch Kohl wurde Mitinhaberin eines Kellner-Verleihs und war bei riesigen Parties im „Tavern on the Green“ im Central Park im Einsatz, dem ehemaligen Kult-Lokal der Filmwelt. Lauren Bacall, Gregory Peck, Harrison Ford, Ian McKellen und Liza Minelli waren da…

„Too much is not enough“
Nebenher hat die kellnernde Tänzerin noch ihre Leder-Kleider entworfen und genäht. Zum Beispiel für die Frau von Pavarottis Augenarzt, wie sie augenzwinkernd erzählt. „New York“, sagt sie, „funktioniert nach der Regel: Too much is not enough.“

Ein paar eiserne Regeln
Für ihre Werkstatt gelten in der Obermühle die gleichen Prinzipien wie in Manhattan. „So lange die Menschen Fleisch essen, verarbeite ich das Leder von Tieren, die aufgegessen worden sind,“ sagt die Designerin. Also gegerbte Häute von Rindern, Ziegen und Rentieren oder Schaffell. Und Känguruh-Leder, „das ist das beste, was es gibt auf der Welt, sehr, sehr stabil“.

Keine Tierquälerei. Punkt.
Aber keinen Hermelin, keinen Nerz, kein Krokodilleder. „Tiere, die nur deshalb großgezogen und getötet werden, weil der Mensch ihnen ans Leder oder ans Fell will, die verarbeitete ich nicht. Keine Tierquälerei – Punkt.“ Und sowieso kein Billigleder und keines, das mit Chemikalien durchtränkt worden ist.

Arbeitsgürtel mit Nadelkissen
Die Kundschaft weiß es zu schätzen. Für einen jungen Modeschöpfer, der aus Nordhessen stammt und jetzt in London und Paris tätig ist, hat Menusch Kohl einen Arbeitsgürtel entworfen, der Platz für Schere, Maßband, Stift und Handy bietet, samt Nadelkissen. „Der war begeistert“, sagt Menusch Kohl.

Auch mal was für Hunde
Sie selber auch, denn sie liebt die besonderen Herausforderungen. Motorrad-Kappen, Laptop-Taschen, Kreditkarten-Etuis, ein Swing Coat für eine befreundete Autorin und Schauspielerin… Maßanfertigungen aller Art sowieso. Zuletzt kam ihr die Idee, neben Kleidern und Accessoires für Menschen auch einmal etwas für Hunde zu entwerfen: elegante Leder-Halsbänder, dazu für Frauchen das passende Täschchen. Der neueste Hit, aber nicht der letzte. Wie gesagt: Too much is not enough…

Noch ein Wort zu Preis und Leistung
Sie kennen diesen alten Satz: Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Die Objekte, die Sie hier sehen, werden aus feinstem Leder hergestellt, das in Europas besten Gerbereien aufbereitet und eingefärbt worden ist. Jedes einzelne Stück wird von Hand gearbeitet, minderwertige Teile werden konsequent entfernt. Das hat seinen Preis – und seine besondere Qualität.  Mit solchen Leder-Accessoires verhält es sich ein wenig wie mit bestimmten Schweizer Uhren: man hat sie nicht nur für eine Generation.

Länger als ein Leben
Menusch Kohl hat mit der Nachhaltigkeit ihrer Erzeugnisse einschlägige Erfahrungen gemacht. Ein Kunde aus New York meldete sich vor ein paar Jahren über eine alte Freundin und wünschte an seiner zwölf Jahre zuvor erworbenen Lederjacke eine Nachbesserung. Nicht am Leder, sondern am eingenähten Stofffutter, das hatte er eingerissen…
Ein gutes Beispiel für die Langlebigkeit von Leder-Erzeugnissen ist auch ein braunes Wams, das Menusch Kohl vor mehr als 25 Jahren für einen Freund gefertigt hat. Es täte seine Dienste wie eh und je, mit einer besonderen Patina. Nur ist der Freund, der das gute Essen liebt, ein wenig herausgewachsen…  

Menusch`s Menufactory • Ellershausen / Berlin • 06455-755940 • menuschkohl@gmail.com